Stein am Rhein SH St. Georgen
Wandmalereien von Ambrosius Holbein, 1516. Bearbeitung geplant.
Wandmalereien von Ambrosius Holbein, 1516. Bearbeitung geplant.
Die sieben Totsünden. Die Ausstattung des Beinhauses überrascht durch ihr vielschichtiges ikonografisches Programm. Es befasst sich im Chorbereich mit Sterben, Gericht, Himmel und Hölle, neben der Eingangstüre mit dem Fegfeuer und an den Längswänden mit der gegenseitigen Hilfe der Lebenden und der Toten. Leiden und Tod sind die Folgen des Ungehorsams des Urelternpaares im Paradies, Fegfeuer- und Höllenqualen die Strafe für die persönlichen Sünden.
Der Wiler Totentanz hielt sich in Szenen und Texten mehr oder weniger an den oberrheinischen Totentanz. Da Josef Regl nur die gut erhaltenen Szenen kopierte, sind nur Teile des Wiler Totentanzes überliefert. Neben Szenen des Totentanzes sind noch eine Darstellung der Legende von den dankbaren Toten, eine Darstellung des Jüngsten Gerichts und des Epitaphs für Pater Marcus Bumann erhalten.
Holzschnitte von Heinz Keller, 1986. Bearbeitung geplant.
Die Figuren stehen ohne eigentlichen Hintergrund auf einer Schrägfläche. Als Vorlage diente der Totentanz von Rudolf Meyer, an den sich einzelne Szenen enger anlehnen: Bischof, Kurfürst, Edelmann, Wirt, Wucherer, Mönch.
Das heutige Beinhaus stand neben der alten 1898 abgerissenen Pfarrkirche St. Michael und stammt aus dem Jahr 1513. Die geschnitzte Holzdecke von Hans Winkler ist signiert und 1516 datiert. Bei der Renovation von 1868 wurden das hölzerne Chorgitter und die Totenkratten entfernt. Die Nordwand der Kapelle ist mit einer zweibogigen Arkade gegen den Friedhof (und die frühere Kirche) geöffnet.
Barocke Holzplastiken, Mitte 17. Jh.
Für das Grab ihres 1982 verstorbenen Gatten schuf Helene Denzler-Thut diese Plastik. Auf einem quadratischen Betonsockel erhebt sich die Bronzeplastik. Sie besteht aus drei teils abstrakten Figuren, die das Ehepaar und den Tod im Reigentanz darstellen. In der Mitte steht der Tod und umfasst mit seinen Armen das Ehepaar, rechts die Frau und links den Mann. Der Tod steht mit beiden Füssen fest auf dem Boden, während die zwei Figuren den Körper, insbesondere den Kopf, zu ihm hinwenden.
Oben auf der schwarz gerahmten Uhr stehen die beiden Figuren, links der Zunftmeister und rechts der Tod. Der Zunftmeister hat einen langen grauen Bart. Er trägt einen langen, schwarzen Mantel und eine ebenfalls schwarze Kopfbedeckung. In seiner linken Hand hält er ein Buch umklammert, vermutlich die Zunftordnung von 1336, dem Jahr der Zunftgründung, und in der rechten das gedrechselte Zepter. Der Knochenmann daneben trägt in seiner linken Hand die Sanduhr und in der rechten einen Knochen.
Verschollene Glasscheibe mit Drei Lebenden und drei Toten, 1568. Bearbeitung geplant.